DOOFE REICHE (2)

Gestern Vormittag, Lübecker Altstadt. Jetzt ein zweites Frühstück. Gerade will ich mich in die Bäckerei begeben, da fällt mein Auge auf den Zeitungsständer vor dem Eingang: BILD. Na klar, geklaut, Maske auf und rein in den Laden. Bevor ich etwas bestellen darf, muß ich ein Formular ausfüllen; sind ja Corona-Zeiten. Die 1a-Qualitätsregierung will im Falle eines Falles Infektionsketten nachvollziehen, heißt es. Ich folge gerne und trage die Daten eines guten Freundes ein, der das treudeutsche Gegenteil eines „Coronaleugners“ ist wie ich einer bin. Name, Anschrift Telefonnummer, Blutgruppe, Schuhgröße, zack, fertig. Die Corona-Polizei kann ihn dann ja anrufen, wenn sie was wissen will. Wie sollte ich über etwas Auskunft geben, dessen Existenz ich verleugne? Inzwischen habe ich auf diese Weise einigen Bekannten die zumindest theoretische Möglichkeit gegeben, sich aktiv am Kampf gegen die „größte Herausforderung seit dem 2. Weltkrieg“ (Merkel) zu beteiligen. Im Geiste gebe ich mir für diese Aktion 3 von 5 Scherzkeksen. Fast schade, daß es laut amtlichen Zahlen tatsächlich im östlichen Holstein keine Corona-Kranken (mehr) gibt. Aber immer noch diese Covidioten, gegen die muß man ja auch was machen. An einem der freigegebenen Tische im Außenbereich lasse ich mich nieder, ramme mir ein Hackbrötchen mit Zwiebeln zwischen die Freßleisten (*) und schlage die BILD auf.

Auf Seite zwölf schlägt´s dreizehn: (folgend fett Zitate aus der BILD vom 8.9.20 – danke, BILD!)

Der Einstein unserer Zeit – Neue BILD-Serie MYTHOS MUSK

Vom Mobbing-Opfer zum Mann, der die Welt verändert. 

Nicht genug damit, er ist sogar ein „Zweistein“, wie BILD-Mann Norbert Körzdörfer witzelt und zugleich kolportiert. Geboren in Südafrika. Er wurde als Kind in der Schule gemobbt und krankenhausreif geprügelt – weil er anders war. Oben auf der Seite ein großes Foto, welches Musk als Schulkind zeigt; eventuell aber auch ein schwer geistesgestörtes Chinesenkind mit Überbiß. Ganz ehrlich: dem hätte ich damals auch das Gebiß begradigt. Doch weiter unten schreibt Körzdörfer: Musk kam nicht aus dem nichts. Sondern aus dem Andromeda-Nebel. Quatsch. Sein Vater war Diamant-Ingenieur, hatte eines der größten Häuser von Pretoria – und der Safe ging oft nicht zu, weil so viele Geldbündel drin waren. Dann rief auch noch die Bank an, herrje Herr Musk, ihr Konto ist voll, was sollen wir machen, noch eines eröffnen? Mit 17 wanderte er nach Kanada aus, zog später nach Amerika. Finanziert mit Vatis Diamanten-Geld gründet er irgendwas im Silicon-Valley; das schreibt nicht der Körzi von der BILD, sondern vermutet der Autor, der sich weiterhin nicht fragt, ob ein südafrikanisches Ingenieursgehalt für soviel Reichtum ausreichend ist. Sondern einfach unterstellt, was Körzi nicht unterstellt: Bodenschätze ausgebeutet, die der Allgemeinheit gehören und nicht einer Einzelperson, Neger ausgebeutet, die nicht der Allgemeinheit gehörten, sondern einer Einzelperson (Musk sen.). Irgendwer muß die Diamanten ja pflücken. Ob die BLM-Chefs das wissen? Vielleicht sollte ich die mal anrufen… Eine „Black-Lives-Matter“-Demo vor dem neuen Tesla-Werk in Grünheide? Warum denn nicht? Allerdings: Copyright manilagrün, bitteschön!

Er schläft oft im Büro – auf dem Boden. 15 Jahre hatte er kein Haus im Silicon Valley – er übernachtete bei Milliardärsfreunden auf dem Gästeklo oder in der Fabrik.

Damals fielen ihm auch vor lauter Entbehrungen die Haare aus (siehe Bild-Foto oben links aus dem Jahr 2000). Mit 48 Jahren hat Elon wieder welche; allein die Kraft seiner Gedanken kann welche sprießen lassen. Auf dem Lichtbild darunter hält das Genie sich den Bauch vor Lachen und das „Goldene Lenkrad“ in die Kamera: er bekam es von BILD für den Tesla Model 3. Musks Credo: „Ich will die Welt retten und besser machen!“ Der Tausendsassa baut zu diesem Zwecke gerade eine Fabrik für Elektroautos in Grünheide bei Berlin. Elektroautos werden in Schland bekanntlich mit tausenden von Euro pro Stück vom Steuerzahler subventioniert. Elon hat einfach ein Näschen für „Märkte“. Bis zu 12.000 Arbeitsplätze sollen entstehen. Der Mann ist ein Fall fürs Bunte Verdienstkreuz mit rosa Schleifchen und fair gehandelten Brillanten.

Genauso betriebswirtschaftlich sinnvoll sind seine sonstigen Spleens, pardon, völlig genialen Geschäftsideen. Er will eine Marsrakete bauen. Teslas Gewinne gehen nicht gerade ab wie eine V2… Anfang 2020 wurde für das Vorjahr ein „operativer Verlust“ von 69 Millionen Euro ausgewiesen (kann man in zwei Sekunden ergugeln). Nicht der erste Verlust, was aber egal ist, wenn weltweit die Journaille deinen Aktienkurs hochjazzt: Nach den Berechnungen des Finanzdienstleisters Bloomberg besitzt Musk derzeit rund 96 Milliarden Euro. … Aber er sagt: „Besitz zieht dich runter!“. Demnach müßte der Mann, der sich laut BILD als Ingenieur sieht, nicht als Unternehmer, mit dem Kopf voran am Erdmittelpunkt zerschellt sein. Man möchte vor Fremdscham im Boden versinken. Und außerdem mal die Schwarzen fragen, die für seinen Papa die Edelsteine ausgebuddelt haben, was sie so über das Wörtchen Besitz denken bzw. ob sie wissen, was das ist.

Er haßt es allein zu sein – und hat mindestens sechs Kinder. Sein erster Sohn Nevada starb 2002 ...an plötzlichem Kindstod. Dem Genie gelang es aber danach die Mädchen Utah, Dakota und South Carolina zu zeugen sowie die Jungens Rocky Mountain, New England und San Francisco. Sein jüngster Sohn (4 Monate) heißt (Achtung!!):

X AE A-XII

Spitzname X oder Little X. (m/w/d)

Als Patenonkel konnte man C 3 PO gewinnen.

Wie geil bzw. auch wieder genial, einfach massenweise Kinder in die Welt zu ficken, wenn man sich allein fühlt. Körzdörfer schreibt nichts über die Mütter der Kinderlein, ist aber auch Wurst, da neben dem Weltenretter alles Leben verblassen muß. Aktuell ist er übrigens mit der 32jährigen „Grimes“ liiert, die kürzlich auch ein Kind von ihm bekam (oben genanntes??). Sie ist eine kanadische Synthie-Musikerin. Zigeuner darf man ja nicht mehr sagen, egal. Jedenfalls ist die Tante auf einem Foto neben Super-Musk zu sehen, der auf dieser Abbildung aussieht wie ein halbchinesisches, in die Jahre gekommenes Riesenbaby im Oberkellner-Frack. „Grimes“ ist optisch der Typ Frau, den die Polizei tot auf dem Bahnhofsklo mit einer Spritze im Arm findet. Märchen-König Musk lebt heute in einem gesicherten Anwesen in Bel Air (Haupthaus 1500 qm) … mit Weinkeller und zweistöckiger Bibliothek. Warum muß das Anwesen eines Weltenretters gesichert werden? Südafrika ist doch weit weg und außerdem war das sein Vater. Doch Musk teilt mit: „meine wahren Eltern waren eigentlich die Bücher! Ich habe Bücher aufgesogen – oft zwei am Tag!“ Er hätte sie lieber lesen sollen, dann wüßte er, daß es nicht nur Ausrufezeichen am Satzende gibt, sondern bspw. auch Punkte. Musk heute: „Mein Kopf arbeitet wie ein Computer. Meine zwei Gehirnhälften können kommunizieren.“ Also hier ausnahmsweise mal Punkte, das beruhigt. Und der Inhalt des Gesagten – auch ganz locker, smooooothy, yeah. Nee, is klar. Alles ok. Ich hatte schon gedacht, du wärst ein schizoider, hochgradig narzisstischer Psychopath.

Elon Musk ist ein Träumer, ein Getriebener, ein Genie. Er baut Raketen und bohrt Tunnel. Er war fast pleite – und gilt heute als (festhalten!)

Tech-Gott unseres Universums.

...stellt Körzdörfer am Ende seines Artikels objektiv fest. Na dann.

PS: ER will nicht nur eine Marsrakete bauen, er will auch auf dem roten Planeten begraben werden. Viel und bitte baldigen Erfolg, lieber Egon, und nimm Grimes mit!

(*) Scheiße, vergessen die Maske vorher abzunehmen.

 

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